Cannabidiol (CBD) ist in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil vieler Gesundheitsroutinen geworden. Studien (1) deuten darauf hin, dass der Wirkstoff aus der Hanfpflanze das Wohlbefinden unterstützen und verschiedene Beschwerden lindern kann – darunter Schmerzen, Entzündungen oder Schlafprobleme. Neben CBD-Öl und Kapseln gewinnen CBD Pflaster (auch CBD Patches genannt) zunehmend an Beliebtheit.
Doch wie genau wirken diese CBD Pflaster gegen Schmerzen, und was sagt die Forschung über ihre Wirksamkeit?
Was ist ein CBD Pflaster?
Ein CBD Pflaster ist ein sogenanntes transdermales Pflaster – das bedeutet, dass der Wirkstoff über die Haut in den Blutkreislauf gelangt (2). Ähnlich wie Nikotin- oder Schmerzpflaster wird es auf die Haut geklebt und gibt das CBD über mehrere Stunden oder Tage hinweg gleichmäßig ab.
Diese Art der Anwendung ist besonders praktisch für Menschen, die den Geschmack von Ölen oder Tinkturen nicht mögen oder CBD nicht über den Magen aufnehmen können.
Wie wirken CBD Pflaster?
Sobald das Pflaster auf die Haut geklebt wird, beginnt es, CBD langsam und gleichmäßig freizusetzen. Der Wirkstoff durchdringt die obersten Hautschichten und gelangt schließlich in die Blutgefäße der Dermis.
Dadurch kann CBD das sogenannte Endocannabinoid-System (ECS) im Körper aktivieren – ein komplexes Netzwerk von Rezeptoren, das an der Regulation von Schmerzempfinden, Entzündungen, Stimmung und Schlaf beteiligt ist. Studien (3) zeigen, dass CBD auf diese
Weise dazu beitragen kann, Schmerzsignale zu modulieren und Entzündungsprozesse zu hemmen, ohne psychoaktiv zu wirken.
Wie werden CBD Pflaster hergestellt?
Die Herstellung von CBD Pflastern erfolgt in mehreren Schritten:
- CBD-Film herstellen: CBD wird in einem Lösungsmittel gelöst (z. hydroalkoholischem Gel) und zu einem dünnen Film verarbeitet. Nach dem Trocknen bleibt eine feste CBD-Schicht zurück.
- Aufklebbare Trägerschicht: Der CBD-Film wird auf eine klebende Oberfläche aufgebracht – meist aus Kunststoff oder Stoff –, die für guten Halt und Tragekomfort
- Schutzschicht: Zum Schluss wird eine abziehbare Schutzfolie angebracht, die kurz vor dem Aufkleben entfernt
Dieses Verfahren ermöglicht eine präzise Dosierung und eine kontrollierte Freisetzung des Wirkstoffs.
Wie kann CBD über die Haut aufgenommen werden?
Die Haut ist eine natürliche Schutzbarriere und lässt nur bestimmte Substanzen durch. CBD ist jedoch lipophil (fettlöslich) und kann deshalb über feine Lipidkanäle in die oberste Hautschicht eindringen.
Viele CBD Pflaster enthalten sogenannte Permeatoren – das sind Substanzen, die die Haut vorübergehend durchlässiger machen, um die Aufnahme zu verbessern (4). Moderne Technologien, etwa Nanocarrier-Systeme, unterstützen diesen Prozess zusätzlich.
Sobald CBD die Hautbarriere überwunden hat, gelangt es in die Blutbahn und umgeht dabei die Leber. Dadurch wird der sogenannte First-Pass-Effekt vermieden, der bei oraler Einnahme einen Teil des Wirkstoffs abbaut (5).
Das Ergebnis: eine höhere Bioverfügbarkeit und langanhaltende Wirkung.
Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit
Bei der Einnahme von CBD-Öl geht ein Teil des Wirkstoffs durch den Stoffwechsel in der Leber verloren – die sogenannte Bioverfügbarkeit liegt hier bei etwa 6–20 %.
Transdermale CBD-Patches können diesen Wert deutlich übertreffen: Studien (6) zeigen, dass Pflaster mit Nanoträgern die Aufnahme um das 3- bis 9-Fache verbessern können.
Die Wirkung hält je nach Produkt bis zu 48 bis 70 Stunden an, wobei die maximale Freisetzung oft nach etwa vier Stunden erreicht wird (7).
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass CBD Pflaster:
- Entzündungen reduzieren,
- Schmerzreize dämpfen,
- und die Regeneration nach körperlicher Belastung unterstützen können.
5 Gründe für die Verwendung eines CBD Pflasters bei Schmerzen
- Gleichmäßige Dosierung: Pflaster geben CBD kontinuierlich ab – kein Auf und Ab wie bei Tropfen oder
- Einfache Anwendung: Einmal aufkleben, und das Pflaster wirkt über Stunden oder
- Diskret und praktisch: Kein Geschmack, kein Geruch, kein Nachdosieren nötig.
- Gezielte Wirkung: Das Pflaster kann direkt auf die betroffene Stelle geklebt
- Natürliche Alternative: Viele Nutzer schätzen CBD Pflaster als sanfte Option zu klassischen Schmerzmitteln oder rezeptpflichtigen Präparaten.
Forschung und aktuelle Studien
Die wissenschaftliche Forschung zu CBD Pflastern steht noch am Anfang, liefert aber bereits interessante Ergebnisse.
Verschiedene Untersuchungen (8) aus den letzten Jahren zeigen, dass transdermale CBD-Präparate:
- entzündungshemmende Effekte entfalten,
- chronische Schmerzen reduzieren,
- und bei Erkrankungen wie Arthritis oder Muskelschmerzen unterstützend wirken können.
CBD Pflaster: Eine Option für natürliche Schmerzlinderung
CBD Pflaster sind eine moderne, diskrete und wirksame Möglichkeit, CBD in den Alltag zu integrieren – insbesondere für Menschen, die nach einer rezeptfreien, natürlichen Alternative zur Schmerzlinderung suchen.
Durch die transdermale Anwendung gelangt das CBD direkt in den Blutkreislauf, ohne den Verdauungsweg zu belasten. So ermöglichen CBD Pflaster eine gleichmäßige, langanhaltende Wirkung, die sowohl lokal als auch systemisch positive Effekte haben kann.
Mit zunehmender Forschung wird deutlicher, dass CBD Pflaster ein spannendes Potenzial für die Schmerzbehandlung und allgemeines Wohlbefinden bieten – vorausgesetzt, sie stammen von einem zuverlässigen Anbieter, der auf Qualität, Reinheit und exakte Dosierung achtet.
Häufig gestellte Fragen
Was bewirken CBD Pflaster?
CBD Pflaster können das Wohlbefinden unterstützen, indem sie das körpereigene Endocannabinoid-System anregen. Dieses System spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von:
- Schmerzempfinden,
- Entzündungsreaktionen,
- Schlaf und Stress,
- sowie dem allgemeinen Gleichgewicht im Körper.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass CBD entzündungshemmend wirken und die Schmerzverarbeitung beeinflussen kann, ohne psychoaktive Effekte zu verursachen (9).
Bei welchen Schmerzen hilft CBD?
CBD Pflaster werden häufig bei Schmerzen eingesetzt, die durch Entzündungen oder Muskelverspannungen verursacht werden. Dazu gehören unter anderem:
- Rückenschmerzen,
- Gelenkbeschwerden (z. Arthritis),
- Muskelkater nach dem Sport,
- chronische Schmerzen oder Nervenschmerzen (10).
Da sie sowohl lokal als auch systemisch wirken, können sie helfen, Beschwerden direkt an der betroffenen Stelle zu lindern – ohne Magen oder Leber zu belasten.
Wie schnell wirkt ein CBD Pflaster?
Die Wirkung eines CBD Pflasters hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Stelle der Anwendung: Dünnere Haut (z. Handgelenk oder Arminnenseite) ermöglicht schnellere Aufnahme.
- Dosierung und Qualität: Pflaster mit stabiler CBD-Freisetzung wirken gleichmäßiger.
- Individuelle Faktoren: Stoffwechsel und Hauttyp beeinflussen die
In der Regel berichten Anwender über eine spürbare Wirkung nach 1 bis 4 Stunden, wobei der Effekt über einen längeren Zeitraum anhält.
Sind CBD Pflaster rezeptfrei?
Ja, CBD Pflaster sind in der Regel rezeptfrei erhältlich, solange sie kein THC enthalten und die gesetzlichen Grenzwerte einhalten. Der Wirkstoff Cannabidiol (CBD) stammt aus Nutzhanf und ist nicht verschreibungspflichtig, sofern der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt.
Da CBD Pflaster meist als Wellness- oder Kosmetikprodukte verkauft werden, sind sie nicht als Arzneimittel zugelassen, können aber das allgemeine Wohlbefinden unterstützen. Achte beim Kauf auf zertifizierte Hersteller und geprüfte Qualität.
Quellen
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- Lodzki, , Alexander, A., Pacheco, S., et al. (2003). Cannabidiol – transdermal delivery and anti-inflammatory effect in a murine model. Journal of Controlled Release, 93(3), 377–387. https://doi.org/10.1016/S0168-3659(03)00221-5
- Zou, , & Kumar, U. (2018). Cannabinoid receptors and the endocannabinoid system: Signaling and function in the central nervous system. International Journal of Molecular Sciences, 19(3), 833. https://doi.org/10.3390/ijms19030833
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- Chu, C., Liao, M. H., Liu, M. G., Li, C. Z., & Lai, P. S. (2024). Key transdermal patch using cannabidiol-loaded nanocarriers with better pharmacokinetics in vivo. International Journal of Nanomedicine, 19, 4321–4337. https://doi.org/10.2147/IJN.S455032
- Hammell, D. C., Zhang, L. P., Ma, F., Abshire, S. M., McIlwrath, S. L., Stinchcomb, A. L., & Westlund, N. (2016). Transdermal cannabidiol reduces inflammation and
pain-related behaviours in a rat model of arthritis. European Journal of Pain, 20(6), 936–948. https://doi.org/10.1002/ejp.818
- Yu, , Madsen, F. B., Eriksen, S. H., Andersen, A. J. C., & Skov, A. L. (2022). A reliable quantitative method for determining CBD content and release from transdermal patches in Franz cells. Phytochemical Analysis, 33(8), 1257–1265. https://doi.org/10.1002/pca.3188
- Bruni, , Della Pepa, C., Oliaro-Bosso, S., Pessione, E., Gastaldi, D., & Dosio, F. (2018). Cannabinoid delivery systems for pain and inflammation treatment. Molecules, 23(10), 2478. https://doi.org/10.3390/molecules23102478
- Finn, P. (2021). Cannabinoids, the endocannabinoid system and pain. PAIN Reports, 6(6), e8819673. https://doi.org/10.1097/PR9.0000000000000815
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